Production photo: Ariadne auf Naxos
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Ariadne auf Naxos

Richard Strauss
Production from 2025
"It is a simple and tremendous problem of life: that of fidelity", is how Hugo von Hofmannsthal described the core of their third opera together, Ariadne auf Naxos, in a letter to Richard Strauss. To live does not mean to persevere and hold on to what has been lost. If you want to live, you have to let go, forget, get over yourself - constantly transform yourself...

„Das Zuhören ist der reinste Genuss!“ NDR kultur

Opera in one act with a prelude
Composer: Richard Strauss
Libretto: Hugo von Hofmannsthal
  • 1916 4 October, premiere at the Vienna Court Opera
  • 2025 26 January, premiere of this production at the Hamburg State Opera
  • 2025 Gespräch: Am 4. Dezember 2025 findet nach der Vorstellung im Vorderhaus der Hamburgischen Staatsoper das Gespräch „Ästhetik: Naturalismus auf der Opernbühne“ zwischen Dr. Laura Schmidt, Prof. Sabina Dhein und David ­Hermann statt.

Cast

The Production

  • Venue Main Stage
  • Duration 130 m
  • Age recommendation Ab 16 Jahren / Klasse 11
  • Language In German with German and English surtitles
"It is a simple and tremendous problem of life: that of fidelity", is how Hugo von Hofmannsthal described the core of their third opera together, Ariadne auf Naxos, in a letter to Richard Strauss. To live does not mean to persevere and hold on to what has been lost. If you want to live, you have to let go, forget, get over yourself - constantly transform yourself. This is what a young opera composer experiences in this work when he is confronted with the stubborn wishes of his patron; just like the protagonist of his opera, Ariadne, who, abandoned by her lover, Theseus, expects only death. But things turn out differently... Strauss and Hofmannsthal let the opposites collide: Tragedy and comedy, light music and grand opera, playfulness and seriousness. Thus, in the mirroring of art and life, between gaze and gaze, the unfathomable mystery of transformation takes place.
Supporting Program
  • Gespräch: Am 4. Dezember 2025 findet nach der Vorstellung im Vorderhaus der Hamburgischen Staatsoper das Gespräch „Ästhetik: Naturalismus auf der Opernbühne“ zwischen Dr. Laura Schmidt, Prof. Sabina Dhein und David ­Hermann statt.

Über die Inszenierung

von Christopher Warmuth

Regisseur Dmitri Tcherniakov hat einen Faible für Rollenspiele und Rahmenhandlungen. Ariadne auf Naxos wird bei ihm zu einer radikalen Uminterpretation. Tcherniakov verabschiedet sich hier vom traditionellen Kunstdiskurs, zu dessen Behandlung das Werk  so viele Regisseurinnen und Regisseure verleitet(e),  und macht stattdessen das Leid der Ariadne selbst zum Gravitationszentrum dieses Abends. Statt eines erzählten Spiels im Spiels durch die hereinbrechende Gaukler-Truppe, erleben wir nach der Geburtstagsfeier eines glücklichen Paares das emotionale Gegenteil: den Verlust des Geliebten. Der plötzliche Tod des Mannes wird so zum Scharnier zwischen den beiden Handlungsebenen im Werk. Die Gauklertruppe wird zu einem Freundeskreis, der der verwitweten Ariadne Lebensfreude zurückgeben will. Tcherniakov kehrt die Beziehung von Figur und Hintergrund um und zeigt eine Frau, deren Trauer keine theatrale Pose bleibt, sondern schmerzhaft gegenwärtig wird. So ist Ariadne auf Naxos hier keine Auseinandersetzung mit der kunsttheoretischen Frage nach einer Oper in einer Oper in einer Oper, sondern eine intime, psychologisch dichte Studie über Verlust.

Tcherniakovs Regiehandschrift ist immer geprägt von einer kompromisslosen Ernsthaftigkeit im Umgang mit den Figuren. Sein Hyperrealismus bedeutet nicht bloß Detailversessenheit, sondern eine unnachgiebige psychologische Tiefenbohrung. Wo andere Regisseure oft an der Oberfläche realistischer Gesten verharren, zwingt er sein Publikum dazu, die verborgenen Mechanismen von Macht, Gewalt und Begehren mitzudenken. Er entlarvt Rollenbilder, soziale Rituale und tradierte Wahrheiten, indem er sie mit einer fast schon filmischen Präzision aufbricht und neu zusammensetzt. Gerade die Musik nutzt er dabei nicht als bloße Illustration, sondern als Motor für emotionale und psychische Schichten, die den Figuren ihre Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit zurückgeben. So entstehen Inszenierungen, die nicht nur erzählen, sondern auch befragen und bloßlegen, was unter der Oberfläche verborgen liegt.

In der aktuellen Spielzeit ist an der Staatsoper Hamburg die komplette Strauss-Trilogie zu erleben, die Tcherniakov eigens für das Haus entwickelt hat: Elektra feierte im November 2021 Premiere, Salome folgte im Oktober 2023 und Ariadne auf Naxos im Januar 2025.

Ariadne auf Naxos

Richard Strauss

  • Duration 130 m
  • Age recommendation Ab 16 Jahren / Klasse 11
  • Language In German with German and English surtitles

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