Ambur Braid

Porträt: Ambur Braid
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Jennifer Toole

Die kanadische Sopranistin Ambur Braid, die für ihre dramatisch nuancierten und psychologisch komplexen Interpretationen bekannt ist, bringt auch eine unvergleichliche Authentizität und glühende Stimmkraft auf die Bühne. Ihre Salome, Senta (Der fliegende Holländer), Die Färberin (Die Frau ohne Schatten), Eva (Schrekers Irrelohe) und Rachel (Halévys La Juive) haben einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen, und in dieser Saison gibt Braid ihr mit Spannung erwartetes Rollendebüt als Marie (Wozzeck) in zwei neuen Produktionen. Zunächst für die Opéra de Lyon in der neuen Inszenierung von Richard Brunel unter Daniele Rustioni und anschließend für die Canadian Opera Company in der neuen Inszenierung von William Kentridge unter Johannes Debus. Andernorts gibt Ambur ihr Debüt am Palau de les Arts Reina Sofía als Madame Lidoine in Robert Carsens Inszenierung von Dialogues des Carmélites unter Riccardo Minasi.

Sie wurde als „geboren, um Salome zu spielen“ (Bachtrack, 2023) gepriesen und diese hat sich seitdem zu einer Paraderolle für Braid entwickelt, die sowohl in Barrie Koskys Inszenierung an der Oper Frankfurt als auch in Atom Egoyans Inszenierung für die Canadian Opera Company großen Beifall fand, wobei letztere Amburs Auftritt im Film „Seven Veils“ mit sich brachte. Weitere bemerkenswerte Rollen- und Ensembledebüts sind Eva (Irrelohe) und Die Färberin (Die Frau ohne Schatten) unter Daniele Rustioni an der Opéra de Lyon, Senta (Der fliegende Holländer) in Herbert Fritschs Inszenierung an der Komischen Oper und Stephana in Umberto Giordanos selten gespieltem Siberia bei den Bregenzer Festspielen. Als ehemaliges Ensemblemitglied der Oper Frankfurt sang sie in jüngster Zeit u. a. die Rachel in Tatjana Gürbacas Neuproduktion von La Juive unter Henrik Nanasi, die Ariadne (Ariadne auf Naxos) unter Thomas Guggeis, die Chawa in Rudi Stephans Die Ersten Menschen - einer Neuproduktion von Tobias Kratzer - unter der Leitung von Sebastian Weigle, die für eine CD-Veröffentlichung aufgenommen wurde, sowie die gleichnamigen Rollen der Norma unter Erik Nielsen und der Tosca unter Carlo Montanaro.

Zu den jüngsten Konzerthöhepunkten zählen Schmitts La Tragédie de Salomé mit dem Radio-Sinfonieorchester Frankfurt unter Alain Altinoglu und Beethovens Symphonie Nr. 9 mit dem National Arts Centre Orchestra, Ottawa. In dieser Saison kehrt Braid zu Beethovens 9. Sinfonie beim Tanglewood Festival in Boston und mit dem Gulbenkian Orchestra zurück, beide unter Hannu Lintu.

Ambur Braid erhielt ihre Abschlüsse an der Glenn Gould School des Royal Conservatory of Music in Toronto und am San Francisco Conservatory und ist Absolventin des Studios und ehemaliges Ensemblemitglied der Canadian Opera Company.

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